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Im Interview: airgonomics.ai

Hinter airgonomics stecken drei Gründer, die eine KI-gesteuerte Softwarelösung entwickelt haben, die die Ergonomie am Arbeitsplatz deutlich verbessern soll und zusätzlich präventiv wirken soll. Nikola Miskovic erklärt das im Interview.


Wer seid ihr? Und was macht ihr?

Airgonomics.ai ist ein innovatives Start-up, das eine KI-gesteuerte Softwarelösung

entwickelt hat, um die Ergonomie an Arbeitsplätzen mit schwerer körperlichen

Arbeiten kontinuierlich zu analysieren und zu verbessern. Die Software nutzt

Echtzeit-Daten und fortschrittliche Algorithmen, um dann individuelle ergonomische

Bewertungen zu erstellen. Dadurch können Unternehmen die Gesundheit ihrer Mitarbeiter fördern, das Risiko für muskuloskelettale Beschwerden verringern, Fehltage signifikant reduzieren und die allgemeine Produktivität steigern. Airgonomics.ai zielt darauf ab, durch präventive Maßnahmen und personalisierte Empfehlungen einen neuen Standard im Bereich der Arbeitsplatzgesundheit zu setzen.


Und das sind wir:

Nikola Miskovic ist verantwortlich für das Projekt- und Produktmanagement und die

Geschäftsentwicklung. Nebenbei studiert er als Master Student an der Technischen

Universität München Management and Technology.


Aleksandar Dukanovic ist für die technische Seite zuständig. Und arbeitet an der

Softwareentwicklung und Integration sowie der KI-Implementierung. Er hat einen

Bachelor in Elektrotechnik und arbeitet bereits bei mehreren erfolgreichen Start-Ups.

Maximilian Schusser arbeitet an dem Projekt- und Produktmanagement und der

Geschäftsentwicklung. Außerdem ist er Bachelor Student an der Technischen

Universität München Management and Technology.


In beratender Funktion unterstützen uns noch Alexander Carlsson und Aleksandar

Miskovic, die beide bereits erfolgreich gegründet haben und uns durch Ihre

Erfahrungen in vielen Bereichen unterstützen. Von der technischen Seite und um alle

Fragen im Bereich KI unterstützt uns auch die Prof. Dr. phil. Tatyana Ivanovska,

Professorin im Bereich Elektrotechnik, Medien und Computerwissenschaft.


Wie funktioniert das Geschäftsmodell?

Wie bereits erwähnt, sind wir mit unserer KI-Software Lösung darauf spezialisiert,

die Ergonomie von schwerer körperlicher Arbeit zu verbessern, um dadurch Fehltage

am Arbeitsplatz drastisch zu reduzieren. Gründe dafür gibt es viele: Laut einer Studie

der vfa. belief sich der Wertschöpfungsverlust aufgrund des überdurchschnittlichen

Krankenstands in 2022 für die deutsche Industrie auf 10.5 Mrd. €.

Muskel-Skelett-Erkrankungen sind hierbei die zweithäufigste Ursache für Fehltage.

Deshalb fokussieren wir uns auf Industrie mit hohen Fehltagen und schwere

körperlicher Arbeit, wie die Metall-und Stahlindustrie oder das verarbeitende

Gewerbe.


Ein einziger Fall von Muskel-Skelett-Erkrankungen verursacht in diesen

Branchen im Unternehmen im Durchschnitt einen Produktionsverlust von 3000€.

Hinzu kommt der Fachkräftemangel und unsere alternde Gesellschaft, wodurch jeder

Arbeiter dringend gebraucht wird. Hier kommt nun unsere Software als Service

Lösung ins Spiel, welche kostengünstig und leicht implementierbar das Risiko für

muskuloskelettale Beschwerden verringern, Fehltage signifikant reduzieren und die

allgemeine Produktivität steigern.


Wie habt ihr die Finanzierung gestemmt?

Unser erstes Funding haben wir durch Programme wie AI+Munich (11.000€) und

das Strascheg Center of Entrepreneurship (2.000€) sowie beim Pitch-Wettbewerb

Start for Future (1.000€) erhalten. Zudem hatten wir das Glück, frühzeitig eine

Partnerschaft mit einem mittelständischen Unternehmen aus Bayern aufzubauen.

Diese Zusammenarbeit sichert uns nicht nur eine monatliche finanzielle

Unterstützung, sondern auch wertvolle Ressourcen und Expertise. Aktuell sind wir in

fortgeschrittenen Gesprächen mit mehreren Venture Capitals, um unsere

Finanzierung weiter auszubauen und unser Wachstum zu beschleunigen. Diese

Kombination aus Wettbewerben, Förderprogrammen und strategischen

Partnerschaften hat es uns ermöglicht, unsere Vision voranzutreiben und die ersten

Schritte erfolgreich zu meistern.

 
Eine große Herausforderung für uns am Anfang war das Thema Datenschutz.
 

Was war die bisher größte Herausforderung auf eurem Weg?

Eine große Herausforderung für uns am Anfang war das Thema Datenschutz. Da

unser System auf visuellen Sensoren basiert und das viele Unternehmen sowie

Mitarbeiter abschreckt. Unsere Lösung hierfür war, auf das Sammeln von allen

Personenbezogenen Daten zu verzichten. Dies gewähren wir, indem wir nur die

Datenpunkte des Körpers des arbeitenden Mitarbeiters auswerten und speichern.

Das kann man sich wie ein Koordinatensystem vorstellen und wir speichern nur die

Koordinaten von z.B. dem Handgelenk des Arbeiters, welche wir für unsere

Ergonomische Auswertung benötigen.


Eine aktuelle Herausforderung ist zurzeit die Suche nach weiteren Testbetrieben, bei

denen wir unsere Software-Lösungen weiter testen und verbessern können. Sowie

diese genauer auf die Bedürfnisse des Marktes anzupassen.


Wo soll es hingehen – wo seht ihr euch in drei Jahren?

Die Frage ist natürlich schwierig zu beantworten. Aber es gibt verschiedene Ziele,

die wir bis dahin erreicht haben wollen. Unser Produkt soll ein ausgereifter KI Agent

sein, der die verschiedenen Akteure (Betriebsarzt, Safety Manager, Werkleiter,

Geschäftsführung, etc.) im Unternehmen im Bereich Ergonomie unterstützt und

Empfehlungen abgibt und somit Fehltage und Muskel-Skelett-Erkrankungen

drastisch reduziert . Wir streben auch auf jeden Fall ein größeres Team an, um ein

größeres Wachstum zu fördern. Airgonomics.ai sollte dann auch ein etabliertes

Kundennetzwerk in verschiedenen körperlich anstrengenden Industrien (Metall,

Verarbeitendes Gewerbe, Glas etc.) haben, mit einem regelmäßigen Umsatz der und

bereits Profit machen. Desweiteren haben wir geplant, bis dahin gegründet zu

haben. Wir haben auch bereits die Möglichkeit erörtert, in der Zukunft noch

Prozessoptimierung in unser System zu integrieren. Da wir für diese Features bereits

alle Voraussetzungen haben und somit ein ganzheitliches System anbieten können.


Was ratest du anderen Menschen, die gerade mit dem Gedanken spielen, ein Startup zu gründen?

Überlegt euch gut, warum ihr gründen wollt, und macht eure Hausaufgaben. Baut

euch ein starkes Netzwerk auf, lernt ständig dazu und bleibt flexibel. Klar, es wird

viele Herausforderungen geben, aber lasst euch nicht entmutigen. Die Gründung

eines Start-ups bringt euch nicht nur viele neue Fähigkeiten, sondern auch eine

Menge Erfahrung, die euch später im Berufsleben hilft. Wenn ihr wirklich Bock darauf

habt und bereit seid, hart zu arbeiten, könnt ihr richtig viel erreichen.

 

Weitere Infos:


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