Ben, Mateusz und Luca wollen mit ihrem Startup dafür sorgen, dass mehr Fahrschüler*innen die Prüfung schaffen und das "Autofahren lernen" wieder Spaß macht. Luca erklärt uns im Interview, wie das funktioniert.
Wer bist du? Und was machst du?
Hey! Wir sind Ben, Mateusz und Luca von Smart Bestehen. Unser Co-Founder Ben war vor seiner Online Marketing Karriere lange Fahrlehrer im Familienbetrieb. In dieser Zeit hat er vom Beifahrersitz aus viel zu viele Fahrschülerinnen und Fahrschüler in der Fahrprüfung scheitern sehen. Dieser Trend ist bis heute nicht besser geworden mit neuen Rekordzahlen von knapp 43% Durchfallquote in der praktischen Prüfung. Schon damals hat Ben nach Lösungen für dieses Problem gesucht. Die Idee kam auf, Videos von schwierigen Stellen aufzuzeichnen, damit Schüler sich auch außerhalb der Fahrstunden vorbereiten können. Nachdem wir 3 uns für ein früheres Projekt zusammengeschlossen haben und gesehen, das wir mit unserem gemeinsamen Skillset beste Voraussetzungen haben Bens Idee in eine App zu verwandeln, haben wir Anfang diesen Jahres den Schritt gewagt und unsere vorherigen Jobs aufgegeben, um Smart Bestehen Marktreif zu machen.
Wie funktioniert das Geschäftsmodell?
Während es für die theoretische Führerscheinprüfung dutzende Apps zur Vorbereitung gibt, waren bisher teure Fahrstunden die einzige Möglichkeit sich auf die praktische Prüfung vorzubereiten. Das ändern wir mit Smart Bestehen. Gemeinsam mit Fahrschulen vor Ort erstellen wir eine Karte von allen schwierigen Stellen einer Stadt. In unserer App finden Fahrschüler zu all diesen Stellen Erklärvideos. So können sie sich überall, jederzeit und unbegrenzt auf die praktische Prüfung vorbereiten – und das in 14 Sprachen. Wir planen mit unserer App weit über Lernvideos hinauszugehen und eine Toolbox anzubieten, die alles beinhaltet, was Fahrschülerinnen und Fahrschüler brauchen, um beim ersten Mal zu bestehen, von Prüfungssimulationen über mentales Training gegen Prüfungsangst.
Vollen Zugang erhalten Fahrschüler per In-App Kauf zum Preis einer Fahrstunde von 60€. Unsere Partnerfahrschulen zahlen einmalig für das Onboarding und eine monatliche Gebühr, solange sie unser Partner sind. Dafür dürfen sie App Zugänge zu den Videos, die wir in Zusammenarbeit mit ihnen erstellt haben an ihre Schüler verkaufen.
"Smart Bestehen schafft eine Win, Win, Win Situation."
Smart Bestehen schafft eine Win, Win, Win Situation. Fahrschüler erhalten unbegrenzten Zugang zum Wissen ihrer Fahrlehrer zum Preis von nur einer Fahrstunde. Fahrschulen erhöhen ihre Bestehens Quote und steigern ihren Umsatz durch den Verkauf der App. Und wir treffen den Markt mit perfektem Timing und Fahrschulen, denen wir das Problem nicht erklären müssen, sondern die bereits auf eine Lösung warten.
Wie hast du die Finanzierung gestemmt?
Wir haben das große Glück seit Tag 1 Fahrschulen zu finden, die bereits in der Pilotphase Partner wurden und damit Cashflow generieren. Den Rest stemmen wir mit Eigenkapital.
Was war die bisher größte Herausforderung auf deinem Weg?
Herauszufinden, was genau der Kern unseres Produktes ist. Was ist der MVP? Was ist die kleinste Version, die einen Mehrwert schafft? Und sich dann darauf fokussieren.
Wo soll es hingehen – wo siehst du dich in drei Jahren?
In den nächsten Jahren möchten wir alle Deutschen Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern mit Smart Bestehen abdecken. Unser Ziel ist es, die Durchfallquote nachhaltig zu senken und damit die Führerscheinkosten für hunderttausende von Fahrschülern zu senken.
Was ratest du anderen Menschen, die gerade mit dem Gedanken spielen, ein Startup zu gründen?
Schwierige Frage, da jede Idee ihre eigenen Herausforderungen hat. Hier sind zwei Überlegungen, die allgemein gelten: 1. Ist deine Idee ein Produkt oder ein Feature? Dabei denke ich an z.B. an „Clubhouse“, die öffentliche Live-Audio Streams ermöglicht haben und eine Zeit absolut im Hype waren. Mittlerweile haben andere Plattformen wie z.B. X diese Funktion einfach hinzugefügt. Von Clubhouse hört man seitdem wenig. 2. Starte nicht bei 0. Bevor du dich in die Gründung stürzt versuche deinen aktuellen Arbeitgeber zu beobachten. Was gefällt dir / gefällt dir nicht im Management, Vertrieb, Unternehmenskultur, etc. Lass dir Zeit und lerne, wie ein Unternehmen funktioniert. Versuche alle Skills, die du später in der eigenen Firma brauchst dort zu lernen. Zum anderen ist es hilfreich nebenberuflich kleine Projekte zu starten. Das hilft deine Skills noch weiter aufzubauen, erweitert dein Netzwerk ungemein und hilft dir sogar potenzielle Mitgründer zu finden. Außerdem gewöhnst du dich dann schon an lange Nächte und arbeiten am Wochenende… Und in diesem Sinne: Viel Erfolg!
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